
Es ist morgens um sieben. Ausnahmsweise saukalt. Alle frieren. Trotz Sonne. Und haben Hunger. FLAMM ist seit 4.45h wach. Grund: Sonnenaufgang geniessen. Also zumindest taten das F und das letzte M von FLAMM. Dem Rest der Gruppe war es ein bisschen egal. Na ja. Jetzt MUSS Frühstück her. Und zwar sofort. Mindestens 3 Personen der Gruppe werden langsam ungeduldig. Nein - wir konkretisieren das nicht. Und ja: Ihr dürft gerne eure Tipps hierzu abgeben;-)
Jedenfalls. Es gab schon einfachere Missionen als in einem offensichtlichen Provinznest was Essbares zu Jagen. Überall das Closed-Zeichen. Alles wirkt verpennt. Am Ende klappt es - ein winziges Café lässt uns rein. Die Besitzerin Asiatin. Abgesehen von uns noch ein weiterer Gast bereits vor dampfendem Kaffee. Prima. Das kommt gut. Wir kriegen eine Frühstückskarte und suchen einen Weg durch den Angebotsdschungel. Und durch den echt nicht ganz einfach zu verstehenden asiatischen Englischakzent. Aber vielleicht liegt das Bestellchaos ja auch an unserem Akzent. Wer weiss das schon.
Es vergehen keine zwei Minuten und besagter anderer Gast quatscht uns an. Woher kommt ihr?
Ah, aus der Schweiz. Great. Und er? Trump-Land. Pensionierter US-Marine. Jeff. Aha, interessant. Marcel und der Ex-Marine beginnen über Politik zu reden. Und reisen. Und das Leben an sich. Dann geht die Türe erneut auf. Eine ältere Dame betritt das Café. "Hey Marie-Ann, good morning. How are you? You see, we've got special guests today. May I introduce you to Marcel and his family?" Dann folgt eine Zusammenfassung all der Infos, die unser neuer Freund Jeff bereits über uns gesammelt und gespeichert hat. Fabienne grinst verstohlen. Die Zwillinge beginnen aufgrund des noch nicht vorhanden Essens Blödsinn anzustellen. Louan hält sich raus. Wieder geht die Türe auf. Ein mittelalter Herr, diesmal. Und auch dieser wird mit Namen begrüsst. Er grüsst zurück und will mit Jeff, dem Marine, ein Gespräch anfangen. Der unterbricht ihn und sagt: "Sorry, guy, but I already talk to those fellows over there. Visitors from Switzerland. So, shut up, sit down, order your breakfast and enjoy that this day starts differently! You can be the star again tomorrow";-)
Der neue Gast ist folgsam, setzt sich hin. Bestellt. Irgendwann gewinnt er seine Autonomie zurück und beteiligt sich am Gespräch, das noch immer in erster Linie vom Ex-Marine Jeff und Marcel geführt wird. Zwischendurch meldet sich auch die Dame zu Wort. Flirtet mit Louan. Er flirtet zurück.
Inzwischen haben alle was zu Kauen. FLAMM ist zufrieden. Die Stammgäste offensichtlich auch.
Wie es weiterging, fragt ihr euch? Die Eingangstür blieb logischerweise nicht unbewegt. Und das geschilderte Szenario wiederholte sich in leichten Schattierungen.
Wir wurden die ungewollte Starrolle bis zum Schluss nicht los. Trugen es mit Fassung. Lachten viel. Erfuhren noch die eine oder andere Geschichte von Jeff und seinen Stammgast-Freunden. Und traten eine Stunde später, immer noch grinsend, wieder auf die Strasse.
Nicht ohne dass wir zuvor gebührend verabschiedet und mit tausend guten Wünsche eingedeckt wurden. Komplimente für die gut erzogenen Kids kriegten (wenn die wüssten, dass die auch anders können;-)) und versprochen wurde, heute im Supermarkt Schweizer Käse einzukaufen. Also der mit Löchern.
Comments: 3
#1
Nana (Friday, 23 February 2018 08:54)
So herzig, natürlich, offe - ganz toll so öppis z erlebe. wenn ech mier die Situation grad so vorstelle... ❤❤
#2
Pili (Friday, 23 February 2018 14:13)
�Euer Buch möchte ich dann lesen�
#3
Fränzi (Friday, 23 February 2018 18:59)
Ach wie herrlich....ich gseh das Ganze grad vor mir:-)Und um die Tagesziit scho soviel g'lachet und grinset zha....besser chan doch en Tag gar nöd starte!
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